Mikis Theodorakis: Ein Leben für die Freiheit
Ein Leben für die Freiheit steht für eine Serie von Mikis-Theodorakis-Programmen. Sie ehren diesen tatkräftig und unbeugsam handelnden Komponisten, Dichter und Kämpfer für die Freiheit. Mikis Theodorakis (1925–2021) war eine der großen Symbolfiguren für Menschlichkeit in seiner Zeit und über seinen Tod hinaus. Dies machen seine Lieder und Texte hörbar. Seine Musik und seine Aufrufe gegen Unrecht und Unterdrückung gaben den Menschen immer wieder Hoffnung und Kraft – im griechischen Bürgerkrieg, während der Zeit der Militärdiktatur und später immer dann, wenn die griechische Demokratie in Gefahr geriet.
Generationen erfreut der griechische Komponist, Dichter und Politiker Theodorakis mit seiner Musik. Welcher Komponist kann von sich behaupten, dass man nach zwei Akkorden bereits weiß, welche Töne, welche Takte folgen werden? In der Alexis-Zorbas-Komposition ist das so. Und in welchem Land in Europa können Dichter von sich sagen, dass ihre Gedichte durch Vertonungen eines Komponisten zum Allgemeingut und Besitz eines Volkes wurden? In Griechenland kennen die Menschen durch Theodorakis Musik ihre Dichter Elytis, Gatsos, Kambanellis, Ritsos, Seferis und singen deren Texte.
Mikis Theodorakis, der die Ideale seiner Jugend niemals, auch nicht in Gefängnissen und Lagern verriet, fordert uns mit seiner Musik auf, „ein schöneres Leben zu schaffen, in dem die Menschen sich reicher, anspruchsvoller, stärker fühlen. Es ist keine Musik, die vergessen lässt.“ Die Menschen finden sich in seiner Musik wieder, ihre Geschichte, ihre Hoffnungen, ihre Ängste und – ihre Utopien. Hiervon kündet diese Serie von Theodorakis-Programmen.
Gerhard Folkerts hat sie zusammengestellt und arrangiert oder vertont. Die Mezzosopranistin Julia Schilinski singt Rätselhafte Nacht, Marina, Kummer, …, Lieder aus Canto General und Axion Esti. Der Schauspieler Rolf Becker rezitiert Gedichte und Stationen aus Mikis Theodorakis Autobiografien Die Wege des Erzengels und Bis er wieder tanzt sowie Aufrufe und Stellungnahmen zu aktuellen politischen Situationen seiner Zeit.
Den Anfang macht das Programm Mikis Theodorakis – Ein Leben für die Freiheit, das in seiner ersten Fassung 2008 in Husum zur Aufführung kam. Nach der Matinee im Deutschen Schauspielhaus Hamburg am 04. Juli 2010 fanden deutschlandweit zahlreiche Aufführungen dieses Programms statt.
Für die am 04. Juli 2010 stattfindende Aufführung von Ein Leben für die Freiheit im Deutschen Schauspielhaus Hamburg schickte Mikis Theodorakis eine > Videobotschaft, (deutsche Übersetzung, PDF ǀ 50 KB) die am 15. Mai desselben Jahres in seinem Haus in Athen aufgenommen wurde. Er verfasste sie handschriftlich in griechischer Sprache und las sie vor. Theodorakis richtet sein Wort „an das von mir sehr geschätzte Publikum in Deutschland“ und spricht dann über die untrennbaren Zusammenhänge und Wechselwirkungen von Gesellschaft und Musik, Komponisten und Publikum
Die Erstaufführung von Mikis Theodorakis – Du bist Griechenland fand am 01. April 2012 im Theater Deutsches Schauspielhaus Hamburg statt.
Die Hommage Mikis Theodorakis – Weil ich leben wollte entstand zu seinem 90. Geburtsjahr und wurde erstmals am 11. Juni 2015 im Kulturzentrum PFL Oldenburg aufgeführt.
Einen neuen Schwerpunkt setzt das Programm Der andere Mikis Theodorakis – Opernarien und Lieder, das am 30. Januar 2019 seine Prämiere in der Drostei Pinneberg hatte. Die in Salzburg lebende Mezzosopranistin und Kammersängerin Frances Pappas interpretiert Lieder und Arien in ihrer Muttersprache Griechisch.
„Der Fingerabdruck des Komponisten ist die Melodie“, sagt Theodorakis. So gehören zu diesem Programm Meisterwerke wie Marina, Kaimos und Asma Asmaton. Im Mittelpunkt des Abends aber stehen Arien aus Theodorakis Opern Medea, Elektra oder Antigone. Sie zeigen den „anderen“ Theodorakis – den Theodorakis, der die großen Stoffe der griechischen Mythologie als Opern vertonte. Auch hier sind die Melodien geprägt von Ausdruckskraft, Schönheit und Liebe zu den Menschen.